„Die mittlere kann nicht stechen, deshalb nehme ich sie auf meine Hand“, gibt Michael fachmännisch kund. Der Elfjährige kann schon genau Arbeiterinnen von den männlichen Drohnen, die keinen Stachel besitzen unterscheiden. Auch die Königin ist schon entdeckt worden. Sie ist am längsten und wird häufig mit einem farbigen Punkt auf dem Rücken markiert.

Frau Fellmann und Frau Dr. Otterbach, zwei leidenschaftliche Bienenzüchterinnen, betreuen jetzt schon im zweiten Jahr unsere Bienen- AG. Seitdem sind uns zwei der empfindlichen Völker über den Winter „eingegangen“, jedoch durch sogenannte „Ableger“ konnte der Verlust erfolgreich kompensiert werden. Über 50 Kilo Honig wurden im letzten Jahr geschleudert, in Gläsern abgefüllt und farbenprächtig etikettiert, bevor sie am „Tag der offenen Tür“ bei den Besuchern offene Türen einrannten und sich wie Butter verkauften. Mit dem Erlös wurde jetzt eine schuleigene Honigschleuder erworben.

Thomasz gefallen aber auch die Kerzen aus Bienenwachs sehr gut, die ebenfalls in verschiedensten Gussformen, – vom Tannenzapfen bis zur Katze-, aushärten und zahlreiche Abnehmer finden. „Nächstes Jahr müssen wir unbedingt Hunde gießen“, meint ein Schüler, „Sowas wollen alle haben.“

In den Wintermonaten, wenn die Bienen in ihren „Beuten“ (Bienenstöcken) schlafen, wird allerlei über unsere possierlichen Zeitgenossen mit den 12 Berufen gelernt. So gehen die Schüler mit ihren Schwänzeltanz-Schablonen auf die Suche nach „Nektar und Pollen“, die sie in Form von Bonbons nach richtiger Entschlüsselung auf dem Schulgelände aufspüren können.

Was unsere AG so besonders macht, ist die Zusammenarbeit mit Herrn Dennis Henz von der Sigmund-Krämer-Schule, deren Jugendliche mit den unseren gemeinsam das Abenteuer „Bienenzucht“ erleben. Welch ein Strahlen gleist über ihre Gesichter, wenn sie ihr eigens abgefülltes Honigtöpfchen in Händen halten.
Dann haben tatsächlich alle nur noch „Honig im Kopf“.

Michael Schmachtenberg, Betreuer der Bienen-AG

Honig im Kopf